Am „Ort der Meditation“ im Bad Soden-Salmünsterer Stadtteil Katholisch Willenroth/Schönhof fand ein sehr gut besuchter Geschichtsnachmittag zur ehemaligen Waldschule statt. Es wurde zurückgeblickt auf 70 Jahre Waldschule und die Teilnehmer konnten sich ebenso ein Blick von der neuen Nutzung als Ort der Meditation machen.
Bad Soden-Salmünster-Katholisch Willenroth. „Unser Wunsch ist es, die Erinnerungen an die Waldschule lebendig zu halten und die Menschen, die die Waldschule vor 70 Jahren erbaut und über viele Jahre lang in gemeinnütziger Arbeit erweitert und erhalten haben, zu würdigen“, so die Vorstandsvorsitzende der Meditationsstiftung, Dr. Binytha Raabe, zu Beginn der Veranstaltung. Rund 50 Teilnehmer aus der Region – insbesondere aus den umliegenden Ortschaften – nahmen an dem bunten Programm teil. Vom ehemaligen Vorstand des Trägervereins der Waldschule waren der Vorsitzende Heiner Kauck, Rita Götz sowie Gerhard-Rudolf Seibert anwesend, zusammen mit dem damaligen Waldschulteam, vertreten durch den langjährigen Hausmeister Jürgen Zintel und die ehemaligen Angestellten in der Küche, Martina Kauck und Annelie Ehresmann.
Hans Bien von der Firma Bien-Holz, die damals das Holz für die Holzhäuser der Waldschule zugeschnitten hatte, war zusammen mit seiner Ehefrau vor Ort. Auch die Landfrauen aus dem nahegelegenen Untersotzbach brachten zusammen mit ihrer Vorsitzenden Luise Simon viel gute Laune mit.
Baumeister von der Schulbank
Heiner Kauck, der sich über viele Jahrzehnte mit viel Herzblut für die Waldschule engagiert hat, eröffnete das Programm mit einem Vortrag, bei dem er in humorvoller Weise insbesondere von den Anfängen der Waldschule erzählte. So erfuhren die Teilnehmer, dass damals Schüler und angehende Lehrer aus den Schulen der Umgebung, ohne große Diskussionen einberufen wurden, um am Bau der Waldschule mitzuwirken. Hans Bien brachte dazu einen Zeitungsartikel aus dem Jahr 1953 mit dem Titel „Baumeister von der Schulbank“ mit und erzählte wie Schulkinder bereits ab dem zwölften Lebensjahr beim Bau der Holzhütten der Waldschule ganz selbstverständlich mitwirkten – selbst hoch oben auf dem Dach – damals noch ohne besondere Sicherheits- und Arbeitsschutzmaßnahmen.
Austausch von Anekdoten
Umrahmt von Klavier- und Gitarrenmusik sowie Gesang, bot der Geschichtsnachmittag bei Kaffee und Kuchen allen Teilnehmern den Raum, auch spontan von ihren persönlichen Erinnerungen an die Waldschule zu berichten. Viele berührende und auch lustige Anekdoten, unter anderem auch vom ehemaligen Hausmeister, sowie Lehrern und Schülern, die in der Vergangenheit Zeit in der Waldschule verbracht hatten, wurden geteilt.
Heiner Kauck sagte, dass er glücklich und zufrieden sei, dass die ehemalige Waldschule bei den Nachfolgern in sehr guten Händen sei, dass die Stiftung gute Beziehungen zu den Menschen in der Region pflege und dieser Ort weiter ein für alle Menschen offener Ort bleibe.
Waldschule soll für alle zugänglich bleiben
Der Geschichtsnachmittag war ein rundum gelungener und beseelter Nachmittag, der auch den Organisatoren viel Freude bereitete. Der Vorstand der Meditationsstiftung resümierte: „Die Waldschule liegt uns und vielen Menschen in der Region sehr am Herzen und wir werden unsere ehrenamtliche Arbeit am Ort der Meditation stets mit dem Wunsch ausführen, dass das Erbe unserer Vorgänger gewürdigt wird. Die Waldschule bot damals Menschen, die Möglichkeit, Zeit in der Natur zu verbringen und Kraft zu sammeln. Dies ist weiterhin auch unser Wunsch. Meditation, die Menschen mit ihrer inneren Natur und Kraftquelle verbindet, an solch einem Ort inmitten der Natur anbieten zu dürfen ist ein großes Geschenk für uns.“
Neben den Meditationsprogrammen, die regelmäßig stattfinden, ist als nächstes ein gemeinsames Adventssingen bei Kaffee und Kuchen am Sonntag, 3. Dezember, um 15 Uhr geplant, zu dem alle eingeladen sind.
Gelnhäuser Neue Zeitung